Cessna Cardinal - AVIOMODELLI


 

Schon immer war ich auf der Suche nach einer Cessna Cardinal von GRAUPNER.

 

Viele Modelle im Internet und diversen Foren entsprachen nicht meinen Vorstellungen.

Entweder so zerrissen, dass auch ein Wunder nichts bringen würde oder bereits guter Zustand oder Anbieter aus Deutschland, die jedoch keinen Versand, sondern nur Selbstabholung anboten.

Irgendwie hatte ich schon die Hoffnung aufgegeben, als ich Im Netz eine Cessna der Firma AVIOMODELLI samt 15ccm Motor zum Verkauf sah.

 

Zur Geschichte von Aviomodelli...

 

Die Firma AVIOMODELLI   ist ein italienischer Hersteller von Modellflugzeugen mit Sitz in Cremona.

 

Sie erzeugten anfänglich nur Gleit- und Gummimodelle wie den Pipo, den Cirro oder den Urano wobei die Spannweite so um die 450 700mm lag.

Später kamen dann Fesselflugmodelle wie der Super Scioattolo, die Baga oder die Aermacchi hinzu.

Die Motoren hatten einen Hubraum zwischen 1 und 1,5cm³ sowie eine Spannweite zwischen 1000 und 15000mm.

 

Mit der Zeit wuchs auch das Portfolio and RC Modellen darunter mehrerer Cessna Modelle und eben auch diese Version der Cessna 177 Cardinal mit 212cm Spannweite und der Artikelnummer  70077.

Ausgeführt für Verbrennungsmotoren von 10 cm³ bis 15 cm³ (2-Takt) oder 13 cm³ bis 20 cm³ (4-Takt).

 

Einige Modelle wurden später durch die Firma MANTUA MODEL

weitergeführt und zum Teil erhält man hier noch diverse Ersatzteile für die Modelle.

 

Der Originalbaukasten der Cessna Cardinal mit der Artikelnummer 70077
Der Originalbaukasten der Cessna Cardinal mit der Artikelnummer 70077

Zurück zum Modell...

 

Man wurde sich schnell einig und ein Arbeitskollege hatte mir das gute Stück abgeholt, da er in der Nähe des Anbieters wohnte.

 

Die Übergabe an mich erfolgte dann nach der Arbeitszeit und ich staunte schon nicht schlecht, als ich dann die tatsächlichen Ausmaße sah.

 

Unter der Spannweite von 212cm konnte ich mir schon was vorstellen, mit einem so bulligen und großen Rumpf hatte ich jedoch nicht gerechnet….

 

Noch dazu war die Fläche einteilig! Nichts desto Trotz wurde das Teil verladen und möglichst schonend in meine Werkstatt gefahren.

 

Hier kam mir gleich in den Sinn, dass künftig erhöhtes Augenmerk beim Transport geboten ist denn wie so oft schon erleidet so manches Modell schon beim Transport massiven Schaden.

 


Bilder vom aktuellen Zustand...


Zeit für eine Bestandsaufnahme...

 

Motor:

Super Tigre 90; 15cm³, liegend eingebaut; Motor dreht gut, Vergaser ebenfalls leichtgängig. Schalldämpfer fehlt aber wird eventuell durch ein Resonanzrohr getauscht oder mit ein wenig Eigeninitiative selbererstellt.

 

Fahrwerk:

Bugfahrwerk gelenkt und gefedert, mit Radschuhen, unbeschädigt. Rad aus Moosgummi mit 60mm DM, bereits flachgedrückt. Hier wird ein Neues zum Einsatz kommen, wahrscheinlich ebenfalls Gummireifen wie beim Hauptfahrwerk.

 

Hauptfahrwerksbügel 2-teilig ím Rumpf verschraubt, ebenfalls mit Radschuhen und unbeschädigt; Gummiräder 80mm DM

 

Propeller:

APC 14x7 mit Spinner aus Kunststoff; keine Macken zu sehen; Propellerwahl wird sich zeigen. Originalspinner bei Fa. MANTUA erhältlich.

 

Rumpf:

1,2m lang; ca 25/28 cm im Querschnitt; Kunststoff; Oberfläche leicht vergilbt auf Grund fehlender Lackierung.

 

Sämtliche Aufkleber vorhanden und nicht beschädigt, lassen sich abziehen; Im Bereich der vorderen Flächenauflage ein wenig eingerissen. Keine zusätzlichen Löcher oder Öffnungen.

 

Fläche:

Schaumkern mit Balsa und mit matter, weißer Folie überzogen (ähnlich Autofolie).

 

Folie und Fläche weisen keine markanten Schäden auf. Endleisten und Flächenmittelteil aus Kunststoff, keine Beschädigung.

 

Querruder über langes Messingrohr leichtgängig gelagert, zentral mit einem Servo im Mittelteil  angesteuert.

 

Leitwerk:

Leitwerk ebenfalls Schaumkern mit Balsa überzogen und foliert ( wie Fläche). Leichtgängig. Seitenleitwerk mit Endteil aus Kunststoff ist unbeschädigt. Höhenruder mittels langen M3 Stangen angelenkt, Seitenruder mittels Seilzug.

 

 


Erste Arbeiten beginnen...

 

Der ganze Flieger wurde erst mal mit Wasser und Spülmittel eingesprüht und die Flächen, der Rumpf und das Leitwerk grundgereinigt.

 

Im Wesentlichen ist der ganze Flieger in einem sehr guten Zustand und erscheint sehr ordentlich, wenn da nicht die Farbgebung wäre, mit der ich mich so überhaupt nicht anfreunden wollte.

Ich wollte ihr den typischen 80er Charme wiedergeben.

Also mal mit kleinen Teilen begonnen.

 

 

Wie bereist erwähnt konnte ich nach dem Grundreinigen feststellen, dass nichts gebrochen und Alles ok war.

Gute Voraussetzungen, für ein Wiederaufbau ohne große zusätzlichen Reparaturen.

 

Im Internet habe ich dann ein Modell mit einer Lackierung gesehen, welches ich so übernehmen möchte..

 

 

So sollte sie aussehen...


 

Den bestehenden 15cm³ Super Tigre wollte ich jedoch beibehalten, er erscheint mir ausreichend als Motorisierung und in diversen Foren wird auch auf einen „Methanoler“ mit 15cm³ bis 20cm³ hingewiesen.

 

Der in dem Vorbild gezeigte Motor ist ein OS Max FS 120 Surpass-E  4-Takter mit 20cm³ Hubraum samt Zündanlage. Das Thema des Motortausch wollte ich dann doch nicht angehen.

 

Mittlerweile bin ich auf der Suche nach den original Planunterlagen und Baubeschreibung, jedoch ist das nicht so einfach. Vom Vorbesitzer habe ich zwar ein Foto vom Plan bekommen, auf 2 Teile jedoch ist dieser leider nicht nutzbar.

 

Scheinbar hüten so manche Besitzer diese Unterlagen wie deren Augapfel ( verständlich).

 

Mir würde es ja schon genügen, eine gute Kopie der Beschreibung und einen 1:1 Scan des Planes in PDF zu erhalten. Mal sehen, vielleicht findet sich der eine oder andere Leser…

 

Hier ein paar Unterlagen..


Folgende Arbeiten stehen an...

 

Rumpf:

Die Flächenauflage im Nasenleistenbereich ausbessern sowie die seitlichen Auflagen verstärken.

Ebenfalls neues Servobrett erstellen und verkleben.

Danach den gesamten Rumpf abschleifen, Heckfenster und Windschutzscheibe soweit Abschleifen, dass eine homogene Fläche entsteht. Danach grundieren, anschleifen und entsprechend Vorlage Lackieren.

 

 

Flächen:

Alte Folie abziehen und neue Folie aufziehen. Farbe der Folie sollten natürlich mit der Farbe vom Lackieren „übereinstimmen“, denn im Gegensatz zum Rumpf will ich die Flächen folieren. Mir schwebt da eine 3D Autofolie von 3M vor.

 

 

Leitwerk:

Ebenfalls wie die Flächen möchte ich die Folie entfernen. Alle Kunstoffteile werden lackiert, die alte Folie wird durch die Neue ersetzt.

 

 

Fahrwerk / Radschuhe:

Die Radschuhe werden an jenen Stellen, wo sie eingerissen sind von innen mit Harz und Gewebe verstärkt. Danach wird verschliffen, gefillert, ausgebessert und neu lackiert.

 

  

Motor.

Derzeit fehlt der Auspufftopf. Dieser soll ersetzt werden und wenn möglich unter der Haube verbaut werden. Wenn nicht, wird ein Schalldämpfer oder Resonanzrohr mittels Flexschlauch außerhalb der Haube montiert.

 

 

RC-Technik:

Beleuchtung der Flächenenden mittels Kabelbaum und Steuereinheit ist auf Grund der Konstruktion nicht möglich.

Es gibt aber Flächenbeleuchtungen, die man nur anschraubt und einen eigenen internen Akku in der Lampe besitzen. Siehe hier!

 


Weitere Bilder folgen...