Das Original mit Schwimmern....
Ein neuer Gast hat sich in den Hangar verirrt.
Sie ist ( fast..) baugleich mit der BEAVER von VQ-Modell, weist jedoch eine längere und schlankere Cowling auf. Sie wird ordentlich verpackt geliefert und alle Tele sind geschützt und ordentlich verpackt!
Das Fahrwerk macht einen höheren Eindruck als die Vorgänger-Version, steht der Maschine aber sehr gut.
Würde man jetzt die Cowling abnehmen und den Rumpf beider Maschinen vermessen, wird man sicher keine gravierenden Änderungen erkennen können.
Die Länge des Vorgängermodells beträgt 960mm, die der Turbo BEAVER 1.300mm. Die Differenz von 70mm werden der langen Cowling geschuldet.
Akkufach unten und Zugangsklappe am Dach sind jedenfalls baugleich. man kann sie 1:1 tauschen.
Beim Laufen des Motors fällt auf, dass das Geräusch ein wenig anders klingt als vom Vorgänger. das ist jetzt nicht unangenehm. Im Gegenteil.
Es passt sogar sehr gut zu dem Flugzeug-Muster und erinnert wirklich ein wenig an ein Turbinengeräusch….
Die Beschreibung beinhaltet mehrere Sprachen (Französisch, Deutsch, Italienisch).
Die Bilder sind nicht gerade groß und Details lassen sich daraus nicht entnehmen.
Daher sollte dieser Bausatz schon von etwas erfahrenen Modellbauern aufgebaut werden.
Die Montage selber ist ohne Klebstoffe und speziellen Werkzeugen möglich.
Lediglich ein kleiner und größerer Kreuzschraubendreher sowie eine Spitzzange sind erforderlich.
Höhenruder und Seitenruder sind demontierbar und lassen die gegebenenfalls wieder in die
Schachtel verpacken.
Zum Aufbau wollte ich nachsehen, in welches Loch der Bowdenzug am Ruderhorn des HR eingehängt werden soll, habe jedoch keinen Hinweis darauf gefunden.
Hier bin ich nach der Beschreibung der ROBBE BEAVER vorgegangen und habe das innerste Loch genommen.
Ist das HR eingehängt, wird es gemeinsam mit dem Seitenruder mittels einer M3x25mm Schraube von unten befestigt. Ich habe hier in Anlehnung auf späteren Wasserflug Edelstahlschrauben verwendet.
Hier bei der Turbo BEAVER ist ein Dreiblatt-Propeller der Größe 11“x7“ vorgesehen. Ein dafür vorgesehener Spinner in Silber liegt ebenfalls bei.
Nach erster Montage und Probelauf musste ich jedoch feststellen, dass bei Standgas ein leichtes Rütteln durch den Flieger geht. Dies merkt man noch mehr, indem man die Hand leicht auf den Flieger legt.
Erste Untersuchungen haben ergeben, dass der Fehler im Propeller zu suchen ist. Die Hinterseite, wo der Propeller an der Propellerbefestigung aufliegt, ist nicht richtig verarbeitet. Motor und Propellerbefestigung laufen absolut ruhig!
Abhilfe hat der Propeller der Vorgänger-BEAVER geschaffen. Er wurde samt dem verchromten Ersatzspinner montiert und sieht ebenfalls gut aus.
Bei einem Erstflug ein paar Tage danach hat sich jedoch herausgestellt, dass die Flugleistung mit diesem Propeller nicht zufriedenstellend war.
Der originale, beigelegte Dreiblatt-Prop wurde mit einem kleinem Auswucht-gerät zwischen den Fingern ausgewogen. dabei stellte sich nach mehreren Versuchen eine kleine Unwucht an einem bestimmten Blatt heraus. An diesem Blatt wurde an der Nasenleiste mit einer feile ein wenig material entfernt. das Ergebnis war zufriedenstellend und das kleine Rütteln im Leerlauf verschwand! Nun ist das Modell wieder mit dem 3er Prop bestückt!
Hier hatte ich mir eine Verbesserung erwartet, da es ja schon beim Vorgängermodell als auch bei der Beaver von ROBBE eine ewige Fummelei mit den, von links und rechts kommenden Bowdenzügen für die Landeklappen und der Flächenverriegelung gegeben hat.
Die zentrale Anlenkung der Landeklappen ist vielleicht noch vertretbar, die Flächenverriegelung hat jedoch Verbesserungs-Potential.
Normalerweise werden die Flächen durch Druck auf die in der Unterseite der Flächen versenkten Laschen entriegelt.
Hier sind sie so angeordnet, dass beim Umklammern des Flügels mit der Hand ( um Gegendruck aufzubauen..) die Vertiefungen im Scham so eingedrückt werden, dass nach längerer bzw. mehrmaliger Benutzung diese unansehnlich wirken.
Hier wäre auf jeden Fall „Luft nach oben“ und man könnte dies nach Art der Flächenbefestigung für die HUSKY von GRAUPNER lösen.
Die Verschraubungen wurden durch Augenschrauben mit M3 Gewinde ersetzt. Sowohl in den Flächen als auch am Rumpf. Hier wurde dann mittels M3 Gewindestange und Gabelköpfe Flächenstreben erstellt, die schell und ohne zusätzlichen Werkzeug montiert werden können.
Das schwächt die Kunststoffteilen in den Schaumflächen und nützt zusätzlich die Schraubenköpfe ab, die sowieso nicht von bester Qualität sind.
Die Flächen werden zusätzlich noch mit Streben zum Rumpf hin abgestützt.
Hier ist in den Flächen eine zu kleine Plastikverstärkung eingelassen, die aber mit Vorsicht zu genießen ist.
Diese Kunststoffteile sitzen genau über dem CFK Holm. Noch dazu ist in diesem Kunststoffteil ein M2,5mm Mutter verbaut, ( die man jedoch kaum sieht..).
Verwendet man dann die beiliegenden Schrauben ( ca. M2,5x20mm ) und dreht sie mit etwas mehr Kraft rein, so zerstört man den Flächenholm!
Noch dazu: Wer verbaut heute noch Schrauben & Muttern in M2,5? Verliert man sie beim Hantieren am Flugfeld in der Wiese, hat man schlechte karten ( außer man hat diese Schrauben im Fundus)!
Sowohl die Position als auch die verbauten Materialien lassen sehr zu wünschen übrig!
Zum Glück dient diese Befestigung nicht als kraftschlüssige Verbindung. Sie ist nur optischer Natur!
Ich habe hier in meine Bastelkiste gegriffen und gewöhnliche Montage-Dübel für den Trockenbau verwendet.
Sie sind schneckenförmig und lassen sich mit einem Schraubendreher leicht in den Schaum drehen.
Danach wurde das Bereich der alten Befestigung und der neuen Verschraubung mit einem Stück weißem Tape-Band abgedeckt!
Ebenfalls die Handhabung mit der Kabeleinführung für Licht und Servo sind verbesserungswürdig!
Hier gibt es von vielen Herstellern so viel gute und geniale Lösungen, wenn es das Thema mehrpolige Steckverbindung geht.
Gerade beim Aufrüsten, wenn die Gegebenheiten es nicht immer zulassen, eine entsprechende Arbeitsfläche vorzufinden, so ist es umso wichtiger, eine zuverlässige Verbindung der Kabel und Leitungen zu erstellen und nicht erst umständlich am Boden sitzend zu hantieren.
Hier wird mit simplen Kabelverbindungen im Bereich der Nasenleiste verwendet, die mehr als fragwürdig sind und den Aufbau nur unnötig erschweren. Einfach schade und nicht
„State of the art“!
Hier muss nämlich sowohl für das Querruder-Servo als auch die Beleuchtung jedes Mal alle Verbindungskabel angesteckt und durchgeführt werden, und das dann zu einem Zeitpunkt, wo schon die CFK Rohre für die Flächen die einzig vorhandene Öffnung im Rumpf versperren!
Vorerst bleibt nun auch ( wie bei der Flächenverriegelung..) die derzeitige Steckverbindung bzw. Anbindung.
Der Empfänger verschwand aus dem kleinem Fach im Rumpf hinter dem Antriebs Akku.
Dort hinein kam die Lichtsteuerung der Turbo BEAVER.
Die beiden Anschlüsse der Lichtsteuerung für die Flächen sind gerade mal so lange, dass jene Kabel, die aus den beiden Flächen ( Querruder) kommen noch gut angesteckt werden können.
Dies ist jedoch nur dann möglich, wenn sie fertig am Rumpf montiert und verriegelt sind!
Nervt zwar, kann jedoch jederzeit geändert werden!
Die Turbo BEAVER wird mit Rad-Fahrwerk und Schwimmern ausgeliefert.
Beide Varianten nutzen die gleichen Befestigungspunkte am Rumpf. Der Umbau von einem auf das andere Medium dauert nur wenige Minuten!
Das Flieger wirkt gegenüber dem Vorgänger etwas höher gestellt, ist jedoch nur auf Grund der langen Cowling eine optische Täuschung. Das Fahrwerk ist identisch mit dem Vorgänger.
Da die Befestigungspunkte im Rumpf für Fahrwerk und Schwimmer nur im Schaum verankerte Kunststoffteile sind, wurden diese mit einem M3-Gewindeschneider vorgeschnitten, um hier einen sicheren Halt zu gewährleisten.
Ich verwende hier nur Edelstahlschrauben mit Innenimbus, da mir Kreuzschrauben zu sehr verschleißen. Außerdem brauche ich nicht immer nach passenden Werkzeug dafür suchen!
Bei der Schwimmer-Variante werden die Löcher für die Befestigungen der Streben auch mit dem M3 Gewindebohrer vorgeschnitten. Das gewährleistet längeren und sicheren Halt, die Schrauben aus Edelstahl bleiben länger ansehnlich und es schont die Nerven des Besitzers!
Der Hersteller sieht vor, die Schwimmer mit kleinen Ruder auszuführen.
Sie werden auf jeden Schwimmer angebracht und mit Hilfe eines kleinen Gummis auf der einen Seite und einer Ansteuerung auf der anderen Seite durch das Seitenruder angelangt.
In der Praxis hat sich aber gezeigt, dass dies nicht unbedingt erforderlich ist. Durch kleine
„Gasstöße“ am Wasser lassen sich Richtungskorrekturen sehr leicht ausführen.
Außerdem wird beim „Abwassern“ ab einer bestimmten Geschwindigkeit wieder das Seitenruder aktiv und eine Steuerung absolut problemlos!
Die Lichteinheit für die Beleuchtung hängt mittels V-Kabel am Empfänger und zwar dort, wo normalerweise der Binde-Stecker angesteckt wird. Sie dient nur als Stromversorgung für die Lichteinheit.
Das Y-kabel ermöglicht jederzeit einen Bindevorgang, wenn der Empfänger ev. auf einen anderen Mode umprogrammiert werden muss, ohne den Empfänger auszubauen und Kabel abstecken zu müssen!
Am Flugfeld selber erwies sich der Aufbau mittels herkömmlicher Annlenkung ( zentrales Klappenservo im Rumpfbereich...) nicht umbedingt zeitaufwendig. Es vergehen vielleicht ein paar Minuten, aber das ist auch OK!
Nach Anbindung aller Kabel und Rudercheck kann es auch schon losgehen.
Was sofort auffällt: Das Motorengeräusch ist sehr dezent und stört in keinster Weise! Die Turbo-Beaver gegen den Wind ausrichten, zügig Gas geben und kommen lassen. Nach ca. 15 Meter am Högenruder ziehen und er Flieger hebt ab.....
Die Beaver steigt auch ohne Klappen gut weg, mit Klappen jedoch schon etwas früher!
Nach dem Start kann man nach dem Austrimmen das Gas auf die Hälfte reduzieren, das reicht vollkommen.
Das FMotorengeräusch ist zwar hörbar, aber angenehm und in keinster Weise störend. Kann also überall geflogen werden.....
Vorteile:
-Die Turbo BEAVER sieht gut aus. Die Oberfläche ist schön glatt, die Verarbeitung könnte jedoch ein wenig besser ausfallen!
-Das Motorgeräusch ist angenehm leise und stört auch bei Vollgas nicht sonderlich!
-Die Montage beschränkt sich auf einige Arbeitsschritte und in max. 1 Stunde ist der Flieger startbereit.
Nachteile:
-Flächenbefestigung sowie Verbindung der Landeklappen durch das fummelige Einfädeln der beiden dünnen Stahldrähte in die Klemme am Servo ist echt nervig!
-Gleichzeitig das Einfädeln der Verkabelung für Querruder und Beleuchtung im Bereich der Nasenleiste. Hier sollte mit einem zentralen Stecker gearbeitet werden.
-Die Montage der Flächenstreben lassen ebenfalls zu wünschen übrig, zumal hier mit Schrauben und Muttern in M2,5 gearbeitet wird!
Mein Tipp:
Wenn man eine Turbo BEAVER haben will, so sollte man sich doch nach einem anderen Hersteller umsehen.
Dieses Modell ist identisch mit der DHC2 BEAVER.
Mit ein wenig Eigeninitiative beim Gestalten einer neuen Motorhaube (…vielleicht bietet Lindinger die Motorhaube als Ersatzteil an..) und eines neuen Motorträgers kann man sich, wenn gewünscht ,selber eine Turbo BEAVER erstellen!
Spannweite: 1.510 mm
Länge : 1030 mm
Fluggewicht: 1.275 g ( mit Schwimmern 1.450g)
Fläche: 27,2dm²
Motor : 360W Brushless – 970 U/V
Regler: Brushless
Servos : SR, HR, LK, 2xQR, Motor,
Empfänger: SPEKTRUM AR6210
Propeller: 3-Blatt; 11"x7“ ( getauscht auf 2-Blatt, 12x7“ )
Akku: SLS Quantum 2200mAh , 3S/30
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