Da nun alle Klebearbeiten abgeschlossen sind, können die letzten Schritte für die
Fertigstellung der Flügel durchgeführt werden, bevor es an das Folieren geht.
Da nun auch die „Ohren“ der Flügel fertig sind, konnten sie verschliffen werden.
Sie wurden von der Unterseite, als auch von der Oberseite mit dem Schleifklotz bearbeitet und an den Randbögen bis auf 2mm gearbeitet.
An besonders engen Rundungen wurde das Balsa mit Sekundenkleber getränkt, um mehr Festigkeit zu erzielen, das war aber schon Alles.
Die Kannten der Ruder und den dazwischen liegenden Endteilen wurden ebenfalls mit Sekundenkleber bearbeite, mit Aktivator gehärtet und die Flächen Plan und glattgeschliffen.
Das Querruder wurde nun in dem freien Bereich eingemessen und die Position für das Ruderhorn aus Sperrholz markiert.
Nachdem die Ruderhörner fest verklebt wurden, sind alle Ruder fertig zum Folieren und werden erst zu Ende aller Folier-Arbeiten mit TESA-Klebeband and den Flügel verklebt.
Auch die Störklappen konnten nun eingepasst werden.
Dazu wurden die Servos an den Servoplatten verschraubt und eingesetzt. Ebenfalls das zugehörige Anlenkteil, welches an dem Servohorn verschraubt werden sollte.
Die Verlängerungskabel für das Querruder und die Störklappen wurden nun eingefädelt und so „verstaut“, dass man die Flügel ohne Umstände folieren kann.
Aufgefallen ist mir auch, dass die Rippen alle so vorgesehen und vorbereitet sind, dass doch das Erwärmen und Spannen der Folie die warme Luft entweichen und sich kein „Polster“ bilden kann.
Hier wurde Mitgedacht!
Das Folieren beginnt...
Für die Flügel hatte ich ein transparentes Blau gewählt. Ebenfalls hatte ich noch Gelb, Weis, Chrom und Rot zu Hause, Weis sollte auf jeden Fall noch zur Anwendung kommen, ebenfalls Gelb.
Wie weit jedoch Chrom Verwendung finden sollte, war das noch ungewiss.
Als Arbeitsplatte musste demnach unser Esstisch herhalten, weshalb ich sicherheitshalber ein altes Badetuch als Schutz und Auflage untergelegt hatte.
Die beiden Flügel-Hälften bestimmten den Zuschnitt der Folie und mit der Schere wurde dann im groben Umriss der Flügel, da ich leider etwas zu „geizig“ beim Kauf war.
Es ging sich jedoch aus.
Fummelig war das Trennen der Schutzfolie von der eigentlichen Bügelfolie. Da gefühlsmäßig die transparente Folie noch dünner als die Herkömmliche ist, muss man Geduld bewahren, zur Not mit einem Scharfen Messer , einem Skalpell oder Rasierklinge auf einer Seite ankratzen, dann lösen sich die beiden Folien voneinander ab.
Erst wird an einem Rand angeheftet, dann die Folie glatt ohne Falten aufgelegt und wieder an einigen Stellen angeheftet. Schließlich wird Rippe für Rippe vorgearbeitet.
Das passt dann schon und das Ergebnis entschädigt für die Mühe.
Beim Folieren habe ich auf der Unterseite angefangen und auf der Oberseite ein wenig Überstand gelassen.
Durch die transparente Folie sieht man natürlich jeden Zuschnitt durch.
Deshalb wurde dann die Oberseite mit einem kleinen Rande gleichmäßig abgeschnitten, auch an den „Ohren“.
Dann kam die Oberseite an die Reihe!
Hier die gleiche Vorgangsweise wie zuvor unten nur dass die Folie an der Oberseite bündig mit den Kanten abgeschnitten wurde und an der Nasenleiste ein kleines Überlappungsbereich nach unten erfolgte.
2,5m Folie und etwa 2 1/2 Stunden später lagen dann die beiden Flügel-Hälften, zwar noch ohne Höhen- und Querruder, vor mir…
Mit Höhen und Querruder wird ähnlich vorgegangen, wobei hier die Folie durchgehend von der Unterseite nach oben foliert wurde. Eine kleine Kannte an den Ruderoberseiten blieb auch hier, um das Gesamtbild zu gewährleisten.
Fehlen also nur noch die Servodeckeln und Bremsklappen.
Auch damit kann ich dienen….
Hier die 6 Servodeckeln, wobei die Löcher für die Schrauben bereits versenkt sind
und erst zu einem späteren Zeitpunkt entweder mit dem Lötkolben oder einfach nur mit den Senk-Schrauben durchgestoßen werden.
Die Bremsklappen werden ebenfalls nur angeschraubt.
Hier müssen die Löcher erst versenkt werden…Da war ich noch nicht soweit…
Hat schon eine angenehme Spannweite und ich könnte mir vorstellen, dass er in der Thermik sicher gut zu handhaben ist…
Als Schriftzug auf einer der Flügel-Oberseiten hätte ich mir das so vorgestellt, in Weis oder Gelb:
Ebenfalls natürlich ein Tribut an den Produzenten bzw. Hersteller…und das dann in kleiner Ausführung am linken und rechten Querruder.
Folien-Design...
Da ich nur vor der Wahl stehe, welche zusätzliche Farbe hier noch hinzukommen soll, habe ich den ganzen Folien-Fundus bei mir zuhause aufgebreitet und bei Sonnenlicht betrachtet….
Natürlich sind einige Farben sowieso nicht für die engere Wahl gedacht, aber was soll‘s….
Um ein Farben-Inferno zu vermeiden, blieb ich weiß als 2. Farbe gewählt.
Nun hieß es das passende Design zu finden.
Um nicht völlig Falsch zu liegen, wurden die Flächenenden erst mal auf ein Stück Papier nachgezeichnet und ein erster Entwurf kreiert.
Dann wurden mit einer Schablone Kreise aufgezeichnet und mit einem Skalpell
ausgeschnitten und an die Fläche anagehalten und fixiert...
Da in diesem Fall, Folie auf Folie der doppelt geschwungene Auslauf problematisch werden kann, wurde das Ende wie bei die Federn bei einem Vogel ausgeführt, damit dich die Folie besser den Unterfolie anpassen kann.
Schließlich auch für den 2. Flügel ausgeschnitten und foliert...
Da in diesem Fall, Folie auf Folie der doppelt geschwungene Auslauf problematisch werden kann, wurde das Ende wie bei die Federn bei einem Vogel ausgeführt, damit dich die Folie besser den Unterfolie anpassen kann.
Damit das Thema „ Flächen“ nun endlich abgeschlossen werden konnte, wurden die Ruder auch „angeschlagen“, also mit den Flächen verbunden.
Der Konstrukteur sieht ein einfaches Scharnier aus „TESA-Band“ vor.
Also vorne und hinten ein TESA -Streifen, sodass sich die Ruder leichtgängig bewegen können.
Puristen mögen nun an dieser Stelle die Hände über den Kopf schlagen und weiteres Lesen verweigern aber so manch „Hartgesottenen“ an dieser Stelle nicken, denn:
Dieselbe Vorgangsweise wurde auch bei dem Seitenleitwerk praktiziert.
Zuerst die Konturen nachgezeichnet und dann am Papier und schließlich der Folie ausgeschnitten.
Da der Flieger nicht für hohe Geschwindigkeiten sondern zum Thermik-Kreisen und Hang-Kreisen ausgelegt ist, kommen keine große Ruderkräfte auf die Ruder.
Hinzu kommt, dass dieses „TESA-Scharnier“ auf beiden Seiten durchgehend verläuft, also eine gleichmäßige Kraftverteilung…das sollte ausreichen.
Die Flächen sind soweit bis auf die Elektronik fertig, es fehlt nur der Rumpf.
Ebenfalls mit weißer Folie mal angefangen und den Rumpf damit überzogen.
Mit der Folie oben mittig angefangen und unten dann überlappend beendet. So sieht
man zumindest oben keinen Stoß.
Die Hauben wurde nach 2 missglückten Versuchen dann doch ein drittes Mal
überzogen.
Grund:
Da die Haube sowohl seitlich als auch länglich gebogen ist, lässt sich die Folie nicht so einfach faltenfrei aufbügeln, vielleicht mit hohen Aufwand, einer 2. Person und unter Zuhilfenahme einer Heißluftpistole. Das war jedoch nicht der Fall. Es musste auch Anders gehen!
Folglich wurden die Seitenteile sauber aufgebügelt, über dien Kannten umgeschlagen und leicht über die obere Rundung gebügelt.
Die Kannten auf beiden Seiten wurden ach diesem Vorgang der Länge nach mit einem Lineal und einem Skalpell geradegeschnitten.
Anschließend wurde das Oberteil aufgezeichnet, ausgeschnitten und erst mal zurechtgelegt, um die Abmessung und den Überstand zu kontrollieren, da das Oberteil die Seitenteile in der Rundung nur leicht überlappen sollte.
Als dies passte, wurde das Folienstück aufgelegt und angebügelt. Danach langsam nach allen Seiten und über die Rundung hinaus-foliert.
Das Ergebnis gefiel und wenn man es nicht weiß, fällt es auch gar nicht auf.
Meine Frau meinte zum Schluss:
Wenn Du weiterhin so perfekt mit dem Bügeleisen umgehst, kannst Du Deine Hemden
bald selber bügeln….
à Na,
ja!
Mit dem Folienbügeleisen ein paar Mal über die Rundung gefahren und schon war die Haube fertig für den Anpassen an den Rumpf.
Damit beim Aufbau des Fliegers am Flugfeld alle Servostecker auch ihren richtigen Platz im Rumpf finden würden, wurden die Buchsen am Rumpf farblich gekennzeichnet.
Die gleiche Kennzeichnung findet sich dann auch an den Servokabel mittels farbigen Schrumpfschlauch. So gibt es keine Missverständnisse.
Somit ist auch der Rumpf fertig und es fehlen nur mehr Kleinigkeiten…
RC-Einbau..
Nun, da bereits alle Komponenten vorhanden sind und Regler und Motor aus meinem alten Zorro übernommen wurden, geht es an den RC-Einbau.
Die Servodeckel passen trotz Rundum-Folierung, hätten aber ein wenig mehr Abschleifen vertragen können. Das nächste Mal dann….
Alle Rudermaschinen wurden eingebaut bzw. in ihren Trägern verschraubt, jedoch noch ohne Ruder-Hörner. Ich wollte ein Auflaufen der Servos vermeiden, da die Nullstellung nicht mehr klar ersichtlich war.
Folge dessen wurden alle Servos der Reihe nach an den mit Strom versorgen Empfänger gehängt und sogleich auch die Laufrichtung korrigiert, wenn erforderlich. Im Prinzip eine einfache Versorgung.
Da ich einen 7-Kanal-Empfänger verwende ( R7006SB) werden die beiden Querruder über ein Y-kabel verbunden.
Alle anderen Ruder bzw. Klappen erhalten einen eigenen Kanal, ebenfalls das Gas-Servo, welches auf einen 3-Stufen Schalter mit Zeit Verzögerung gelegt und programmiert wurde.
Aus – Stufe 1 ( 50%) – Stufe 2 (100%). Damit fährt der Motor nicht so abrupt
an.
Bevor es jedoch mit der Programmierung du Feineinstellung der Rudermaschinen losgehen kann, mussten die Rudergestänge abgelängt und auf die Ruderhörner verklebt werden.
Die Gestänge wurden entgratet, entfettet und mit 2-Komponenten-Epoxi an die Hülsen verklebt.
Bis der Kleber aushärtet, wurden unterhalb der Gestänge kleine Papierstreifen gelegt, damit nicht herabtropfender Kleber die Folie ruiniert.
Zusätzliche kleine Klebestreifen halten die Ruder während des Kleber-Aushärtens in Position.
Danach wurden die Ruderhörner nach Angaben des Herstellers in deren Ausgangsstellung fixiert.
Normalstellung Höhenruder : +8mm
Weg Höhenruder: +-10mm
Normalstellung Querruder: +6mm
Weg Querruder: +18mm
Differenzierung ca. 40% ( Mehrausschlag nach oben )
Dann kamen die Bremsklappen an die Reihe.
Hier ist ein wenig Probieren erforderlich. Angefangen von der richtigen Ausschlag-Richtung bis zu der dazugehörigen mittigen Position des Servos als der Position der Verlängerungsarme.
Steckt man dann Alles zusammen und das auch entsprechend der markierten Stecker-Positionen so ergibt sich ein stattlicher Flieger mit 2,56m Spannweite….
Fliegen..
Am 12.3.2020 war es dann soweit.
Auf einer Spaziergang mit meiner Frau in Niederösterreich wurde dann auf einer einsamen Wiese das Modell ausgepackt.
Der Schwerpunkt war schon zu Hause eingestellt worden, ebenfalls die Ruderausschläge nach den Angaben des Konstrukteurs.
Erstmal wurde mit einem kräftigen Stoß aus der Hand ohne Motorunterstützung der Sommerwind seinen Element übergeben und siehe da: es passte auf Anhieb, nur einige Korrekturen am Querruder für die horizontale Ausrichtung.
Dann wurde der Flieger mit einem kräftigen Stoß und erstmals halb Gas aus der Hand geworfen.
Erstmal ging es ohne kaum merkbarem Höhengewinn geradeaus.
Somit wurde Vollgas eingestellt und dann kam er ein wenig nach oben, so ganz gemächlich…
Der Motor heulte aber man merkte, dass da zu wenig Zug war.
Für den Erstflug war es ganz OK, Auf Grund des leichten Windes konnte schon Höhe erreicht werden, um einige weite Kurven zu gleiten und den SOMMERWIND kennen zu lernen.
Gelegentlich wurde er auch ein paarmal im Gegenwind zu langsam aber ein Abkippen konnte nicht erkannt werden. Lediglich die Ruder wurden „weich“ und er sackt ein wenig durch, fängt sich aber sofort selber ab du nimmt die Nase hoch.
Das Landen geling butterweich und da er auch nicht „giftig“ auf das Höhenruder anspricht, sind lange und elegante Landungen kein Problem und schon gleitet er im kurzen Gras schön aus.
Als Motor fungiert hier ein DYMOND MAX V28-M. Mit einem 8X6“ Klapp-Prop von Aeronaut an 3S mit 2200mAh.
Der verbaute DYMOND MAX V28-M Motor mit der 8x6 Falt-Prop und dem 20A Drehzahlsteller entwickelte zu wenig Schub und war grässlich laut.
Er wurde daher ein Antriebsset der Fa. Natterer Modellbau ( 181969) samt zugehörigen Propeller CAM Carbon, 10x4 verbaut.
Dazu auch den passenden Spinner, da der Wellendurchmesser des Motors nun 4mm beträgt.
Links dazu: Antriebsset; Klapp-Propeller; Turbo-Spinner;
Mit diesem Set steigt der Sommerwind nun sehr gut in den Himmel , erzeugt keine übermäßige Temperatur am Motor und auch der Geräuschpegel ist angenehm.
Einzig und alleine werde ich noch seitlich am Rumpf vorne hinter dem Spinner Lufteinlässe verbauen, damit der Motor wirklich keinen Temperatur-Stau bekommt und auch an warmen Tagen aussreichend Frischluft erhält.
...jetzt kann die Flugsaison kommen...
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