PROGO von Robbe  als Brushless

Farbvorschlag für PROGO Brushless...
Farbvorschlag für PROGO Brushless...

 

 

Ich hatte schon einmal einen PROGO von Robbe restauriert.

 

Er war mit einem Methanoler versehen und so wurde er auch wieder aufgebaut. Das Design wurde entsprechend der damaligen Originalschachtel sowie mit Bilder aus dem Internet wieder hergestellt.

 

Ein wirklich schöner Flieger.

 

Nun ergab es sich, dass ich einen weiteren PROGO samt 2 Satz Tragflächen erstehen konnte. Ein Flächensatz, der andere ohne Querruder.Im Rumpf verblieb sogar noch der alte 40MHz  Empfänger von ROBBE sowie sämtliche Servos.Für Retro-Fan ein Glücksgriff.Der Rumpf selber war ohne Verbrenner und Motorhaube und auch die Radschuhe fehlten.

( …schon wieder.. 😊 ).

 

 

Hier sollte es der heutigen Technik entsprechen und von einem Brushless befeuert werden. Motor und Drehzahlsteller sind vorhanden, ebenso Empfänger und sämtliche Servos.

 

Das Projekt konnte also Fahrt aufnehmen.

Hier einige Bilder des Ausgangsmaterials:

 


Der Aufbau beginnt...

 

Begonnen wurde damit, dass erst einmal sämtliche Teile vom Staub befreit und die RC Komponenten aus dem Rumpf entfernt wurden.

Gleiches bzw. Ähnliches galt den Tragflächen.

 

Schon beim ersten PROGO hatte ich die Querruder mit je einem separaten Servo angesteuert, die Querruder gingen jedoch über die gesamte Endleiste der Fläche. Das wollte ich hier anders gestalten.

 

Da eine der Flächen ohne jeglichen Querruder versehen war, witterte ich meine Chance…

Die Servos für jedes Querruder sollten in den Flächen verschwinden aber nicht „irgendwie“ sondern in ordentlichen Servoschächten.

Dazu erstellte ich am CAD passende Teile und ließ sie vom „Händler meines Vertrauens“ Lasern. Schon am nächsten Tag könne ich sie abholen…

 

Die Zwischenzeit nutzte ich, die zu bearbeitende Fläche von ihrer alten Folie zu entledigen.

Was bei dem ersten PROGO so einfach ging war harte Arbeit.

Fast schon Teil für Teil musste mit dem Heißluft-Pistole abgezogen werden und manchmal blieben auch Reste an der Fläche zurück.

 

Erst habe ich angenommen, ich kann die Falten in der bestehenden Oberfläche „glatt föhnen“.

Das ging zwar jedoch riss die Folie auch an manchen Stellen.

 

Also: Herunter damit!!!

 

 

Im Großen und Ganzen ganz brauchbar geworden. Trotzdem offenbarte ein Blick über die gesamte Endleiste eine gewisse Unebenheit.

Das konnte ganz gut mit einer langen Aluleiste bewerkstelligt werden.

Auch ein Eck im Bereich der Endleiste nahe zum Rumpf fehlte und es wurde kurzerhand ein 4mm Balsa eingesetzt und nach dem Trocknen verschliffen.

 


Querruder...

 

Nun konnten auch die Querruder in Angriff genommen werden.

 

Nun muss man wissen, dass die Flächen der damaligen Zeit aus einem Styropro-ähnlichen, sehr feinporigen Material geschnitten wurden.Sie wurden danach mit 0,8-1,0mm starken Balsa beplankt und mit Nasen- und Endleisten versehen.

Genau diese Endleiste sollte mein Querruder werden.

 

Als die Folie entfernt war konnte ich feststellen, dass besagte Endleiste nicht einmal richtig mit dem rest der Fläche verklebt war. Daraufhin wurde kurzerhand das neue Querruder angezeichnet.

 

Danach wurden beide Qerruder links und rechte mit einer feinen Säge eingeschnitten und mit dem Teppichmesser entlang der Endleiste geschnitten.

 

Das Ergebnis waren zwei schon fast schon „chirurgisch“ entfernte Querruder.

 

 

Da nun durch den Schnitt entlang der Endleiste das Ruder zwar „freigelegt“ wurde, die Fläche selber aber nun eine offenes Bereich aufwies, musste dies mit entsprechendem Material wieder verschlossen werden.Ein wenig Suchen in der Materialkiste und man wurde fündig…

 

 

Diese besagte Leiste passte jedoch nur fast und deswegen wurde sie mit dem kleinen Balsahobel ein wenig zurechtgehobelt, bis die gesamte Leiste (fast) in der Öffnung verschwand ( Sie sollte ja genau mit den beiden Kanten abschließen).

 

Der Schaumkern wurde ein wenig entfernt und dann die Leiste mit ausreichen Weißleim in die Öffnung gesteckt und mittels Papierkrepp fixiert.

 


Servo-Kästen...

 

Mittlerweile konnte ich auch die Teile für die Servokästen abholen und miteinander verkleben. Ein wenig Klein- und Feinarbeit waren noch erforderlich aber dann waren die beiden Verkostungen für die Servos fertig.

 

 

Montiert wurden sie so, dass die Ruderhörner immer nach außen blickten und somit im Falle nur eines gemeinsamen Kanals am Empfänger gegengleich ausschlugen.

 

 

Zu der Montage gibt es nicht viel zu sagen.

Die Servos wurden mit kleinen Hartholzstücken im Inneren befestigt. Sie sind nur mittels Weißleim am Boden befestigt.

Die Servos werden dann nur von oben hineingesteckt und mittels kleinen 2mm Brett’chen befestigt ( dient nur als Fixierung, da der Servo in der Hartholz nicht aus kann).

Danach wurde jede einzelne“Schachtel“ an der Unterseite der Fläche angezeichnet und gleich mit dem Teppichmesser vorgeritzt und ausgeschnitten. Das ergibt einen perfekten und ausreichend stabilen Sitz.

 

 

Bevor die Verkastung jedoch verklebt werden kann, muss noch Verkabelung in die Fläche geschnitten werden. Das wurde mit einem kleinen 3mm breiten Kanal, der vom Mittelbereich bis zum Servoschacht reicht, realisiert.

 

 

Danach wurde der Kanal vom Schaum befreit und für das Verlegen des Servokabel vorbereitet.

Im Anschluss wurde der Kanal mit einer 3mm Balsaleiste verschlossen.

Sie wurde so tief in die Fläche gedrückt, bis sie sich fast mir der Unterseite deckte.

Verklebt wurde sie mit Sekundenkleber, die Überstände wurden mit dem Balsahobel und Schleifpapier geglättet.

 


Weiter geht es an der Fläche...

Servoverkastung sowie die Servokabel waren nun verbaut bzw. verlegt, es fehlte an der Fläche nur mehr das Querruder.

Nun wurden die Querruder ja „gerade“ aus den Flächen geschnitten. Würde man nun ein Scharnier verbauen, so könnte sich das Querruder weder in die eine noch in die andere Richtung bewegen.

 

Meine Überlegung ging nun in die Richtung, dass ich das Querruder an der Oberseite „anschlagen“ wollte um einen möglichst geringen Spalt zu erlangen.

Nach oben konnte es sich nun frei bewegen, nach unten jedoch noch nicht.

Dazu wurde von dem eigentlichen Querruder ein Keil abgeschnitten.

Die sich so ergebene Schräge ermöglicht nun auch einen Ausschlag nach unten.

 

 

Nun wird sich der Eine oder Ander mit Recht fragen, wie die Scharniere nun verbaut werden. Ganz einfach: Gar nicht!

Da die Flächen und Ruder separat foliert werden, werden Ruder und Fläche mit der Bügelfolie verbunden. Dadurch ergibt sich ein „durchgehendes Scharnier“.

 

 

Begonnen wurde mit den Kanten der Querruder. Sie wurden mittels kleinen Folienstücken bebügelt. Danach konnte je eine Seite und Ober und Unterseite getrennt foliert werden.

Der Versuch, eine einzige Folie zu verwenden, scheiterte an der Handhabung, denn schon bald ist beim Wenden der Fläche die Folie gerissen… Also getrennt folieren!

 

 

Beim Folieren der einen Fläche ist mir die Folie zu kurz geraten, sie reichte also nicht mehr bis zum Randbogen. Hier wurde dann einfach ein zusätzliches Stück direkt daneben ( nicht überlappend). 

Man sieht dies kaum und später kommt wahrscheinlich noch eine anders farbige Folie darüber. Der restliche Flügel war auch kein Problem.

 

 

Das Folieren der Querruder war dann ebenfalls eine Kleinigkeit und schnell erledigt.Nun ging es an das „Anschlagen“ der Ruder.

Mit kleinen Papierkrepp wurde erstmal die Position fixiert. Danach ein passender Folienteil ausgeschnitten und dies über die gesamte Länge positionieren.

Nun mit dem Folieneisen erst fixieren und dann aufbügeln. Schon ist die erste Seite fertig.

 

 

Für die andere Seite wurde die Fläche zwischen zwei stabilen Schachteln aufgestellt und das nun fixierte Ruder in die andere Richtung gedreht.

Es ergibt sich eine (fast) ebene Fläche, auf der man wie bereits vorher ein passendes Folienteil mit Übermaß aufbügeln kann.

 


 

Das so entstandene Ruder ließ sich nun bewegen, die eine Seite jedoch etwas strenger. Die konnte mit ein wenig Wärme mittels dem Folieneisen an besagter Seite gut behoben werden.

Nun bleibt das Ruder schön in Mittelstellung stehen und lässt sich ohne Widerstand in beide Richtungen bewegen.

 

 

Die fertige Fläche war ganz gut gelungen und kann jetzt mit jeglicher farbigen Folie ergänzt werden.

 

 

Da ich nun ein design im Kopf hatte, wurde dies kurzerhand umgesetzt....

 


Motorbefestigung...

 

Da nun ein Brushless-Motor zum Einsatz kommen soll, muss nun eine Lösung für die Befestigung her.

Das Bugfahrwerk sollte weiterverwendet werden aber den Motorträger wollte ich nicht zerschneiden.

 

Hin und wieder beim Tüfteln hat man regelrechte Geistes-Blitze.

So auch hier.Warum eine eigene Befestigung mit Mororkreuz für den Brushless erstellen?

 

Ich montierte den alten Motorträger und legte den dafür vorgesehenen Boost 40 daneben und siehe da:

Die Länge passte und die Motorhaube würde den Motor problemlos aufnehmen könnten, sogar mit Luft zum Motorspant.

 

 

Es benötigt sicher noch ein wenig Feinschliff aber im Wesentlichen konnte diese Variante umgesetzt werden.

Sowohl der Motorträger verblieb als Ganzes an seiner Position und ich musste mir auch keine Gedanken um das Bugfahrwerk machen.

Der Drehzahlsteller bekam ebenfalls unter der Motorhaube direkt neben dem Motor seinen Platz und zwar so, dass er durch den Luftstrom dieser gekühlt werden kann.

 

Danach konnte auch die bereits lackierte Motorhaube an den Rumpf angepasst werden.

 


Leitwerk...

 

Die alten Scharniere hatten ihre Schuldigkeit getan und wurden kurzerhand abgeschnitten. Sie wurden durch neue Scharniere ersetzt.

Die Stifte in der Mitte kann man entfernen, was später ein Ausbessern bzw. Reparieren kann.Vorab nur mal eine Passprobe…

 

Zusammenbau...

Da alle Teile fertiggestellt sind, die Flächen ihre Querruder-Servos erhalten haben und auch das Leitwerk mittels 2 30mm langen M3-Schrauben am Rumpf befestigt wurden, konnte auch der RC Ausbau begonnen werden.

 

Der ursprüngliche Nitro-Motor ist nun durch einen Boost40 ersetzt, daher werden unter der Motorhaube zusätzlich 120g Blei montiert.

Der Schwerpunkt von 83mm wird dann dadurch erreicht, dass man den Akku bis an den Motorspannt vorschiebt und mit einer Klett-Schlaufe fixiert.


Technische Daten...

Spannweite :                         1570mm

Länge :                              1150mm

Fluggewicht ( Nitro):               2600g

Flächeninhalt :                      41,4dm²

Motor ( brushless):                PICHLER, Boost40

Drehzahlsteller       :              PICHLERer XQ70

Akku :                               Lippo 3S / 4S 

Prop :                               12x6

Servo SR / HR          :          HITEC HS325 HB

 

Servo QR      :                     DYMOND D-260 MG

Erstflug erfolgt bei wärmeren Wetter...